Es gibt, o vielgeliebte Lesehäschen, das eine oder andere Wort, bei dem man nicht so genau hinschauen sollte. Tut man es doch, dann wird man nicht mehr fertig damit. Wie der Dingens gesagt hat: Wenn man zu lange in den Abgrund schaut, schaut er zurück, und dann gute Nacht. Da reden wir noch nicht einmal vom „sanktionieren“, das bekanntlich sein eigenes Gegenteil bedeutet. Wer denkt sich denn so etwas aus und gibt es ein Wort für solche Wörter? Anscheinend nicht, aber es sollte eines geben, wenn ihr mich fragt. Zurück zum Thema.
Schon „Teamwork“, das auf den ersten Blick harmlos wirkt, wird kompliziert, sobald einem einfällt, dass es ja auch die Work-Life-Balance gibt oder zumindest geben sollte. Ist man da im Team Life oder im Team Work besser dran? Die im Team Work gehen ja sicher auch hin und wieder gemeinsam auf Bier, oder? Und wer überweist regelmäßig aufs Konto der Team-Life-Mitglieder?
Schwierige Sache das.
Noch schwieriger ist das Wort „Funktionskleidung“, das so tut, als diente es zur Unterscheidung einer Sorte Kleidung von anderen Sorten Kleidung. Aber ehrlich: Dafür taugt Funktionalität ja wohl Nüsse. Welche Kleidung ist denn funktionslos? Natürlich hält eine sog. Funktionsjacke länger trocken als ein Frack, wenn es Schusterbuben regnet. Aber bevor du dem King vorgestellt wirst, solltest du dir gut überlegen, ob du was Wetterfestes überwirfst (selbst wenn es von Barbour wäre) oder nicht doch lieber was, das bei Hofe funktioniert.
Beim anderen King, der jahrzehntelang der einzige King war, von dem üblicherweise die Rede sein konnte, wäre das eventuell etwas anderes gewesen, der war da weniger streng, dafür hätte er dir vielleicht etwas vorgerockt, was in seinen späterten Jahren auch nicht jedermanns Sache war.
Vielleicht noch eine Prise absurder ist die „Funktionsunterwäsche“. Merke: Unabhängig davon, wie wenig an einem Stück Unterwäsche dran ist, hat es IMMER mindestens eine Funktion.
Weil wir heute so modelastig unterwegs sind, enden wir mit dem Jogginganzug. Euer Ergebener hat keinen, aber wir wissen alle, dass der Besitz eines Jogginganzuges nicht das Geringste mit der tatsächlichen Joggingfrequenz des Betreffenden zu tun hat, weil es wahrscheinlich Jahrzehnte her ist, dass sich jemand zum Joggen in einen Jogginganzug geworfen hat. Dass der Zweckdichter weder joggt noch einen Jogginganzug im Schrank hat, ist also bloß ein Zufall. Schönes Wochenende!
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