Das Jahr neigt sich dem Ende
zu, die Präsentationsschlachten sind geschlagen, Völlereien liegen vor uns. In
gut drei Wochen werden wir uns wieder fragen: Was haben wir heuer eigentlich
getrieben? War da irgendwas Erinnernswertes?
Das soll nicht heißen, dass
wir nichts erlebt haben. Mein Leben zum Beispiel ist, wie männiglich bekannt,
ein einziger versauter Traum. Wenn ich hier in der Produktion etwa erzähle, was
ich neulich erlebt habe, schallt es mir gleich entgegen: "Ha, genau wie
Schwarzenegger mit der einen Tante auf dem Mars in Total Recall. Oder so ähnlich, das war jetzt nur beispielhaft
gemeint. Worauf ich hinauswill: Irgendwann gerinnt das alles rückblickend zu
einer vagen Masse ohne unterscheidbare Konturen. In der Erinnerung ist es, als
hätte man nichts Besonderes erlebt. Das ist dann am Jahresende sehr schade,
weil man glaubt, man habe das Jahr vertan, während es doch von Tag zu Tag eh
super war.
Damit das nicht geschieht,
gibt es nutzloses Wissen. Man kann
sich dann zufrieden zurücklehnen und sich denken: "Ja, 2013 war wie immer
extrem geil und außerdem habe ich was über Altgriechisch gelernt". Nur so
als Beispiel.
Ich für mein Teil hatte ja
das Vergnügen, Altgriechischunterricht in der Schule genießen zu dürfen, und
kann euch versichern: Ihr habt nicht viel versäumt. Das Wichtigste über Altgriechisch erfahrt ihr in den nächsten vier
Minuten.
Das Coole an Altgriechisch
ist nämlich, dass es von allem ein bisschen mehr hat, genau wie die eine Tante
auf dem Mars in Total Recall. Also,
eigentlich noch viel ärger, den Altgriechisch hat nicht nur einen dritten – äh
– Mops, sondern außerdem noch allerlei andere Zusatzorgane. (Da lasst jetzt
einfach mal eurer Fantasie freien Lauf.)
Es hat nicht nur Präsens,
Imperfekt, Futur usw., es hat außerdem noch den Aorist: eine Zeitform, die punktuell darauf fokussiert, dass etwas
getan wurde.
Es hat nicht nur Singular und
Plural, sondern auch den Dual: die
Zweizahl (genau das, was die Tante auf dem Mars nicht braucht).
Es hat nicht nur Indikativ,
Konjunktiv und Imperativ, sondern auch den Optativ,
der einen Wunsch oder eine Möglichkeit ausdrückt.
Und schließlich hat es nicht
nur Aktiv und Passiv, sondern das Medium.
Wofür zum Geier das gut war, habe ich leider, wie das meiste mir mühsam
beigebrachte Altgriechisch, vergessen.
Ihr aber könnt nun dem
Jahreswechsel beruhigt entgegensehen und euch überlegen, ob ihr zum Karpfen
lieber Weißen oder Roten trinkt. Oder gleich ein Stefanibock. Prost!
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