Freitag, 25. Juli 2014

Zeichen setzen


So arglos kann man als Muttersprecherin unseres guten alten Teutsch gar nicht sein, dass man nicht weiß: Diese Sprache ist ein Schlachtfeld. Das Passiv gilt weniger als das Aktiv, die Hauptwortkonstruktion riecht nach Amtsstube, und Gendern ist sowieso eine schwierige Sache, verfickt nochmal.

Trotzdem hat sich so manche unter uns in ihrem Herzen ein vermeintlich reines Plätzchen bewahrt. Dort wohnte der Glaube, dass wenigstens die Satzzeichen eine friedliche kleine Pünktchenherde bildeten, wo Beistrich und Fragezeichen in paradiesischer Eintracht nebeneinander weideten, derweil das Semikolon sich vom Divis den Pelz lausen lasse.

Aber nix da! Ich hatte heute das lehrreiche Vergnügen eines Kundentermins und stehe natürlich nicht an, euch die beiden wichtigsten – naja – Punkte mitzuteilen. Alsdann: 

Doppelpunkte sind schlecht. Das kann man anscheinend nicht oft genug betonen: Ein Satzzeichen, das auf eine logische Folge hinweist, stört den Lesefluss. Weg damit! Man schreibe also keinesfalls: 

Richtig ist: Lieber hochwertig kaufen als möglichst billig. 

Sondern vielmehr: 
Lieber hochwertig kaufen als möglichst billig, das ist das Wichtigste.