Neues Jahr, neues Glück, o teure Lesehäschen. Nach dem, was 2023 so geboten hat, hält euer Ergebener die Spannung kaum noch aus. Womit wird 2024 uns verblüffen? Ob anlässlich der diversen Prozesse gegen den Exbasti das Gottesurteil wieder eingeführt wird? Ob endlich wieder Kokain ins Cocacola kommt? Ob Frauen das Wahlrecht entzogen wird, weil sie aufgrund von allerhand wissenschaftlich voll belegbaren physiologischen Unterschieden einfach nicht qualifiziert sind, demokratisch teilzuhaben?
Man weiß es nicht, aber nachdem die Oberchefin einer führenden westlichen Bildungseinrichtung es auf mehrmalige Nachfrage vom Kontext abhängig gemacht hat, ob es statthaft sei, an ihrer Uni zum Völkermord an Juden aufzurufen, wundert einen halt gar nix mehr so richtig. Mittlerweile ist Claudine Gay als Präsidentin von Harvard zurückgetreten, was nichts besser macht. Da sie schwarz ist, schreibt ihr Rücktritt die Geschichte vom Postkolonialismus als Trumpfnarrativ, das alle anderen sticht, nur weiter, und ob in Harvard sonst noch etwas schiefgelaufen ist als dass eine schwarze Präsidentin fies gecancelt wurde, wird in Kürze keinen mehr jucken. Ausgenommen natürlich die Rechten von de Santis abwärts.
Doch wir haben ja längst den Punkt hinter uns gelassen, an dem die eine Seite sich noch dafür interessiert hätte, was die andere denkt. Stattdessen wird jeweils nur die eigene Befindlichkeitssauce immer zäher eingekocht, bis sich kein Gedanke mehr darin rühren kann.
Angesichts dessen werden wir in einem Jahr wohl richtig erleichtert sein, wenn nichts Schlimmeres passiert ist als dass Trump Präsident und Kickl Kanzler geworden sind. Euer Zweckdichter hat sich ja schon damit abgefunden, dass die FPÖ alle paar Jahre Oberwasser kriegt, bis sie einen derartigen Mist baut, dass die Wählerschaft merkt, wie sie am Schmäh gehalten wurde. Dann frickeln die anderen Parteien eine Weile so herum, dass sich alle nach einer Weile fragen, warum sie es sich eigentlich angetan haben, irgendwen zu wählen, bis die FPÖ, über deren alte Sachen hinreichend Gras gewachsen ist, wieder hervortraut und erklärt, warum man sie wählen sollte: for funsies! Denn Unterhaltungswert, das muss den Blauen der Neid lassen, bieten sie verlässlich. Man darf dabei halt nicht aufs Geld schauen, aber im Entertainment gab es noch nie eine Erfolgsgarantie für Investitionen, so fair muss man sein.
Klar war das Ibizavideo nicht gratis, aber selbst wenn man einerseits die sämtlichen Neben- und Folgekosten der türkis-blauen Koalition einpreist, muss man andererseits auch zugeben, dass dieser Streifen sehr viele Menschen über Österreichs Grenzen hinaus sehr lange sehr gut unterhalten hat. Demgegenüber war zum Beispiel Batgirl bei Produktionskosten von 70 Millionen Dollar eine komplette Nullnummer, weil der Film so schlecht war, dass die Verantwortlichen ihn lieber gleich eingestampft haben, als sich eine Vermarktung in den Kinos anzutun. In diesem Vergleich schneidet Ibiza ganz okay ab, was wir von Volkskanzler Herbert natürlich auch hoffen. Schönes Wochenende!
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