Wer nicht wählen geht, o demokratiebegeisterte Lesehäschen, darf sich nachher auch nicht beschweren. So weit, so motivierend. Es gibt freilich eine lästige Einschränkung: dass man sich nämlich nachher nur darüber beschweren darf, dass die Wahl nicht so ausgegangen ist, wie man sich das erhofft hätte. Wenn man einen Scharlatan, Volksverhetzer oder Trottel gewählt hat, der schon vorher nicht damit hinterm Berg gehalten hat, was er für einer ist, berechtigt einen nachher nicht zum Jeiern darüber, dass man diesem Verbrecher eine wertvolle Stimme nachgeschmissen hat.
Ich erwähne das nur für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass sich unter euch US-Beamte befinden, die Trump gewählt haben.
In einer ähnlichen Lage wie diese hoffentlich sehr hypothetischen Wähler befindet sich Frau Grimes. Ihr wisst schon: die ansonsten mäßig auffällige Poptante, die ein paar Jahre mit Elon Musk zusammen war und mit ihm drei Kinder hat. Es sind jene drei, die ein hervorragendes Beispiel dafür abgeben, dass Geld nicht alles ist, indem der Jüngste nicht nur „Techno Mechanicus“ heißt, sondern, was schlimmer ist, es damit auch noch mit Abstand am besten von den dreien getroffen hat, nämlich im Vergleich zu X Æ A-12 und Y, die wahrscheinlich noch überlegt, ob sie es sich damit gegenüber ihrem ursprünglichen Namen Exa Dark Sideræl verbessert hat oder nicht. Spoiler: Beides ist so jenseitig zwangsoriginell, dass es da kein besser oder schlechter mehr gibt.
Wikipedia behauptet übrigens, der Letztgeborene werde kurz „Tau“ genannt. Das ist aber spätestens dann Makulatur, wenn seine Geschwister draufkommen, wie der kleine Teckmeck wirklich heißt. In diesem Zusammenhang gebührt einer Kollegin herzlichster Dank, die eurem Ergebenen Mitteilung von einem tatsächlich existierenden Zwillingspaar gemacht hat, namens Arne und André, die freilich in der Schule nur als „der aane und der andre“ bekannt waren.
Wo waren wir?
Genau: Frau Grimes hat sich kürzlich in den zu Unrecht so genannten sozialen Medien beschwert, dass ihr Ex seltsame Dinge aufführt, nämlich zum Beispiel: ihre gemeinsamen Kinder, von denen ja noch keines das Volksschulalter erreicht hat, in der Öffentlichkeit vorzuführen.
Allerdings ist die Gute, soweit man das sagen kann, 2018 mit Elon zusammengekommen und im Sommer 2019 erstmals von ihm schwanger geworden. Ja, Elon war mal einigermaßen cool, und was er anfangs mit Tesla erreicht hat, ist kein Lercherl. Aber 2018 war das Jahr, in dem er einen Profitaucher öffentlich einen Pädophilen schimpfte, nur weil der Musks Idee, in einer Höhle gefangene Jugendliche mit einem U-Boot zu retten, nicht schlau fand. 2019 machte er Witze über ein Paar, das in einem fahrenden Tesla Sex hatte, anstatt ein Wort darüber zu verlieren, dass das eine extrem bescheuerte Idee war. Um die Geburt von X Æ A-12 herum, ließ er die Welt wissen, die Coronapanik sei „dumb“. Und so weiter.
Kurz: Frau Grimes’ Wahl (nämlich Elon) ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man sich zwar beschweren darf, wenn man gewählt hat. Aber nicht darüber, was oder wen man gewählt hat, wenn eh schon klar war, dass da der Lift nicht bis ganz rauf fährt. Im Übrigen viel Glück und schönes Wochenende!