Alle
reden über frühkindliche Förderung, Lesefähigkeit und Frank Stronach (abgesehen
von denen, die gerade von Monika Lindner reden). Abseits der
Mainstream-Bildungsdebatte harren aber knackige kleine Rätsel seit ewigen
Zeiten ihrer Lösung.
Zum
Beispiel: Warum haben alle Kunden gefehlt, als in der Schule das Stilmittel der
Wiederholung durchgenommen wurde? Man kann es mit Wiederholungen versuchen,
versuchen und wieder versuchen: Jeder Kunde, der sein Salz wert ist, wird das
Vorige rot anstreichen und wahrscheinlich auch gleich korrigieren zu "Man
kann es immer wieder mit Wiederholungen versuchen". Denn es haben zwar in
der Mittelschule alle beim Thema "Wiederholung" gefehlt, in der
Volksschule waren aber alle da und erinnern sich, dass Wiederholungen blöd
sind.
Gibt
es auch Stilmittel, mit denen Kunden etwas anzufangen wissen? Oh ja: die
rhetorische Frage. Da war das Kopfwehhalswehbauchwehschluckweh bei allen wieder
gut. Außerdem wird sie in der Volksschule normalerweise nicht behandelt, da
gibt es also keine Unklarheiten. Hat sie noch einen Vorteil? Ja, man erkennt sie
ganz leicht am Fragezeichen. Deshalb mögen viele Kunden die rhetorische Frage
so sehr, dass sie eine einbauen, wo gar keine ist? Einfach ein Fragezeichen,
und schon wird der Satz rhetorisch wertvoll. Geil, hm? Bloß schade, dass wir in
der Textersonderschule gelernt haben, rhetorische Fragen seien mit Vorsicht zu
genießen, weil: "Herr Mustermann, ist Ihnen maximale Vielfalt beim
Fernsehprogramm wichtig?" – "Nein".
Das
war's für heute, danke fürs Zuhören. In der nächsten Folge haben wir Dr. Jochen
Sommer zu Gast, der Leserfragen beantworten wird wie: Kann ich von Tautologien
schwanger werden?
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