Man kann gar nicht
weit genug vorausplanen. Schon deshalb nicht, weil sorgfältige Planung das
Leben insofern bereichert, als das Leben ja das ist, was einem widerfährt,
während man anderes austüftelt. Anders gesagt: Je sorgfältiger geplant, desto
spannender stattdessen gelebt.
Deshalb sollte sich jede zeitgerecht darüber Gedanken machen, ob dem vorhandenen, erhofften oder auch überraschend hereingeschneiten Nachwuchs ein solider Lateinkurs frommen würde.
Bevor es jetzt zu spannend wird und die Nägel bis aufs Leben abgekaut sind: Aus meiner Ecke erschallt ein lauttönendes und klar verständliches „Ja, yes, mais oui, aber klar doch!"
Warum? Ganz einfach.
Erstens: Latein entzieht sich höchst elegant der Frage nach der unmittelbaren Verwertbarkeit, weil unsere Zeit einer nennenswerten Durchwirkung mit Latein sprechenden Mönchen aufs Bedauerlichste ermangelt. In your face, Leistungsgesellschaft!
Zweitens: Latein schmuggelt seine Nützlichkeit ebenso elegant durchs Hintertürl wieder herein. Denn wer Latein halbwegs liest, liest ebenso halbwegig einfaches Italienisch, Französisch und sogar Spanisch. Nutzt’s nix, schadt’s nix.
Drittens: Wer Latein gelernt hat, kann leichter mit Vokabeln imponieren, die für Nichtlateiner intrinsisch diffizil wirken. (Autochthone Gräzisten tun sich dabei zwar noch leichter, aber der Aufwand wäre echt zu groß.) Noch besser: Gelernte Lateiner lassen sich von solchem Schmonzes nicht beeindrucken.
Viertens und allerwichtigstens: Latein lehrt bewusstes Nachdenken über sprachliche Zusammenhänge. Wer wissen will, wie Grammatiken funktionieren, lerne zuerst Latein. Es hält für uns Indogermanen genau den richtigen Abstand zur eigenen Muttersprache, um uns grammatische Muster abstrahieren zu lassen, aber nicht so weit weg, dass man ratlos davor stünde wie der Ochs’ vorm neuen Tor oder die Affen vor dem schwarzen Monolithen. Nachdem man sich gründlich mit den verschiedenen Bedeutungsvariablen des Ablativs auseinandergesetzt hat, ist der deutsche Dativ eine gemähte Wiese. Selbst die deutschen Konjunktive rücken nach Bewältigung eines ciceronischen Textes in beinahe vertraute Nähe.
Deshalb, verehrte Lesehäschen: Latein ist die Sprache der Zukunft! Zumindest für alle, die sich stattdessen gern vom Leben überraschen lassen.
Ceterum censeo, dass nur Jobs mit vollständig ausgefülltem Reinzeichnungskleber die Agentur in Richtung Fulfillment verlassen.
Deshalb sollte sich jede zeitgerecht darüber Gedanken machen, ob dem vorhandenen, erhofften oder auch überraschend hereingeschneiten Nachwuchs ein solider Lateinkurs frommen würde.
Bevor es jetzt zu spannend wird und die Nägel bis aufs Leben abgekaut sind: Aus meiner Ecke erschallt ein lauttönendes und klar verständliches „Ja, yes, mais oui, aber klar doch!"
Warum? Ganz einfach.
Erstens: Latein entzieht sich höchst elegant der Frage nach der unmittelbaren Verwertbarkeit, weil unsere Zeit einer nennenswerten Durchwirkung mit Latein sprechenden Mönchen aufs Bedauerlichste ermangelt. In your face, Leistungsgesellschaft!
Zweitens: Latein schmuggelt seine Nützlichkeit ebenso elegant durchs Hintertürl wieder herein. Denn wer Latein halbwegs liest, liest ebenso halbwegig einfaches Italienisch, Französisch und sogar Spanisch. Nutzt’s nix, schadt’s nix.
Drittens: Wer Latein gelernt hat, kann leichter mit Vokabeln imponieren, die für Nichtlateiner intrinsisch diffizil wirken. (Autochthone Gräzisten tun sich dabei zwar noch leichter, aber der Aufwand wäre echt zu groß.) Noch besser: Gelernte Lateiner lassen sich von solchem Schmonzes nicht beeindrucken.
Viertens und allerwichtigstens: Latein lehrt bewusstes Nachdenken über sprachliche Zusammenhänge. Wer wissen will, wie Grammatiken funktionieren, lerne zuerst Latein. Es hält für uns Indogermanen genau den richtigen Abstand zur eigenen Muttersprache, um uns grammatische Muster abstrahieren zu lassen, aber nicht so weit weg, dass man ratlos davor stünde wie der Ochs’ vorm neuen Tor oder die Affen vor dem schwarzen Monolithen. Nachdem man sich gründlich mit den verschiedenen Bedeutungsvariablen des Ablativs auseinandergesetzt hat, ist der deutsche Dativ eine gemähte Wiese. Selbst die deutschen Konjunktive rücken nach Bewältigung eines ciceronischen Textes in beinahe vertraute Nähe.
Deshalb, verehrte Lesehäschen: Latein ist die Sprache der Zukunft! Zumindest für alle, die sich stattdessen gern vom Leben überraschen lassen.
Ceterum censeo, dass nur Jobs mit vollständig ausgefülltem Reinzeichnungskleber die Agentur in Richtung Fulfillment verlassen.
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