Die Lage, meine hochverehrten Lesehäschen, ist hoffnungslos, aber nicht
ernst. Wer diese Wendung gerade gegooglet hat, ist binnen Sekunden ein kleines
bisschen doofer geworden. Ich wollte ja nur wissen, wo das Zitat herkommt.
Schwupps, fand ich mich in einem Forum wieder, das offenbar dazu dient,
Menschen sinnlos zu beschäftigen, die andernfalls den deutschsprachigen
Wirtschaftsraum nachhaltig schädigen könnten, wenn sie einer geregelten
Erwerbstätigkeit nachgingen, anstand in Hackfressenforen Blödsinn zu posten.
Was da von SNAFU bis Adenauer mit einem Umweg über Karl Kraus dahergequakt
wird, entbehrt offensichtlich jeder vernünftigen Grundlage.
Wo war ich? Genau: Hoffnungslos, aber nicht ernst. Wie allseits bekannt, zählt es ja zu meinen Kernkompetenzen, halbwegs Englisch zu können. Nicht unbedingt gesprochen, da sei mein schöner Voradelberger Akzent vor, aber doch immerhin schriftlich. Halbwegs Englisch zu können ist grundsätzlich eine feine Sache, und gerne bin ich zu Diensten, wenn jemand eine einschlägige Auskunft benötigt oder eine ursprünglich kroatisch getextete Headline aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen ist.
Wo war ich? Genau: Hoffnungslos, aber nicht ernst. Wie allseits bekannt, zählt es ja zu meinen Kernkompetenzen, halbwegs Englisch zu können. Nicht unbedingt gesprochen, da sei mein schöner Voradelberger Akzent vor, aber doch immerhin schriftlich. Halbwegs Englisch zu können ist grundsätzlich eine feine Sache, und gerne bin ich zu Diensten, wenn jemand eine einschlägige Auskunft benötigt oder eine ursprünglich kroatisch getextete Headline aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen ist.
Wenn wir aber auf Englisch geil abliefern sollen, wird es kompliziert.
Weil wir ja nämlich nicht in England sind. (Wären wir in England, fingen für
mich andere Probleme an, weil die Engländerinnen besser Englisch können als
ich. Die haben dort, höre ich, sogar ihre eigenen Werbeagenturen, wo sie
tipptopp Englisch können.)
Das Problem liegt nun nicht darin, wie gut oder schlecht ich Englisch
kann. Denn wie in der bekannten und immer wieder hilfreichen Geschichte von den
beiden Campern müssen wir nicht schneller laufen als der Bär. Wir müssen nur
schneller laufen als der andere, in diesem Fall die Kunde. Die Kunde ist, wenn
es bei uns englisch abgeht, Tschechin. Oder Kroatin, vielleicht Niederländerin.
Ungarinnen wurden schon gesichtet, Russinnen detto.
Jetzt geht ein gewissenhafter Exilvorarlberger wie ich her, packt sein bestes, in vielen Nachhilfestunden und C-Movie-Besuchen sixpackmäßig auftrainiertes Englisch aus und – das geht so nicht. Denn wir sprechen ja keine Engländer an, sondern unsere hoffentlich baldigen Kunden. Die sollen zwar checken, dass wir eh Englisch können, sie sollen aber auch die Gewissheit behalten, dass sie es ebenfalls beherrschen. Wenn unser Englisch zu heftig angast, kann die Kunde nicht mit. Und besagter Exilvorarlberger konnte früher immerhin mal die ersten drei Seiten vom Hitchhiker’s Guide auswendig. Wir wollen der Kunde ja nicht vermitteln, sie sei dümmer als wir. Deshalb müsste das Vorige in kundentauglichem Englisch lauten: „... dass sie dümmer ist als wir“. Das ist zwar inhaltlich gefährlicher, wirkt aber harmloser. English for Runaways, wie Otto Waalkes gesagt hätte.
Jetzt geht ein gewissenhafter Exilvorarlberger wie ich her, packt sein bestes, in vielen Nachhilfestunden und C-Movie-Besuchen sixpackmäßig auftrainiertes Englisch aus und – das geht so nicht. Denn wir sprechen ja keine Engländer an, sondern unsere hoffentlich baldigen Kunden. Die sollen zwar checken, dass wir eh Englisch können, sie sollen aber auch die Gewissheit behalten, dass sie es ebenfalls beherrschen. Wenn unser Englisch zu heftig angast, kann die Kunde nicht mit. Und besagter Exilvorarlberger konnte früher immerhin mal die ersten drei Seiten vom Hitchhiker’s Guide auswendig. Wir wollen der Kunde ja nicht vermitteln, sie sei dümmer als wir. Deshalb müsste das Vorige in kundentauglichem Englisch lauten: „... dass sie dümmer ist als wir“. Das ist zwar inhaltlich gefährlicher, wirkt aber harmloser. English for Runaways, wie Otto Waalkes gesagt hätte.
Doch es bleibt uns eben nicht erspart. Wer in einer fremden Sprache für
Leute textet, denen diese Sprache ebenfalls fremd ist, arbeitet mit angezogener
Handbremse, damit die Kunde auch bestimmt nicht den Anschluss verliert. Wer
hingegen in einer Fremdsprache für deren Muttersprachler texten muss, hat
sowieso die Arschkarte gezogen. Deshalb ist die Lage hoffnungslos. Was dabei
herauskommt, wenn wir werbliche Texte einem Übersetzungsbüro anvertrauen,
wissen wir.
Ernst ist die Lage glücklicherweise nicht, denn oft funktioniert es ja.
Und manchmal fragen wir (also: ich) uns ja auch, wie das mit Deutsch so ist,
wenn ein Text die Reise außer Haus antritt ....
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