Freitag, 13. Februar 2015

Schlussmachen


Diesen Anfang habe ich ja wieder einmal eins-a hingekriegt. Man weiß, Eigenlob stinkt, aber derstunken ist bekanntlich noch keiner, und es muss einfach mal gesagt werden, liebe Lesehäschen: Was den Beginn von Texten angeht, macht mir so schnell keiner was vor. Lateiner sprechen vom incipit, wenn sie den Einstieg meinen, und das heißt nichts anderes als „es beginnt“. Schwieriger wird es häufig mit dem Ausstieg, da ähnelt manche Schilderung einer Achterbahnfahrt, wo man erst frischfröhlich über die Seitenwand in den Sitz hüpft, aber nach stattgehabter Durchschüttelung nur mühsam und schwankend wieder sicheren Boden gewinnt. Wir haben ja heute häufig Veranlassung, uns eine passende, gediegene oder zumindest unauffällige Abschlussfloskel abzuringen, nämlich am Ende jeder E-Mail, wenn man ein ordentlicher Mensch ist. Jedesmal an diesem Punkt stellt sich eine Frage, auf die es mir keine richtige Antwort zu geben scheint.

Wollen wir uns hier einfach mit Würde und ohne viel Aufhebens vom Acker machen? (Nennen wir das mal „One-night-stand“.)

Oder wollen wir auch diese Viertelzeile noch nutzen, um die Ich-Aktie mit gezieltem  einen Zehntelpunkt nach oben zu treiben? (Das heißt ab jetzt „One-man-band“.)

Sagen wir „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Sanfte Grüße“? „Hochachtungsvoll“ oder „Es grüßt inniglich“? „Ciao“, „Tschausen“ oder „Tschüssikowski“?

Sehr schwierig das. Ich für mein Teil gehe ja gerne den feigen Mittelweg: In E-Mails bleibe ich bei unauffälligen „schönen Grüßen“. Mündlich aber, wo sich geschmackliche Fehltritte leichter dementieren lassen, geht auch „Bis speda, Peda“, oder gar „baba mit aa“.

Feig, ich weiß. Aber so ist das nun mal.

Und jetzt, meine Lieben, ist Schicht im Schacht.

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