Diesen Anfang habe ich ja wieder einmal eins-a hingekriegt. Man weiß,
Eigenlob stinkt, aber derstunken ist bekanntlich noch keiner, und es muss
einfach mal gesagt werden, liebe Lesehäschen: Was den Beginn von Texten angeht,
macht mir so schnell keiner was vor. Lateiner sprechen vom incipit, wenn sie den Einstieg meinen, und das heißt nichts anderes
als „es beginnt“. Schwieriger wird es
häufig mit dem Ausstieg, da ähnelt manche Schilderung einer Achterbahnfahrt, wo man erst
frischfröhlich über die Seitenwand in den Sitz hüpft, aber nach stattgehabter
Durchschüttelung nur mühsam und schwankend wieder sicheren Boden gewinnt. Wir
haben ja heute häufig Veranlassung, uns eine passende, gediegene oder zumindest
unauffällige Abschlussfloskel abzuringen, nämlich am Ende jeder E-Mail, wenn
man ein ordentlicher Mensch ist. Jedesmal an diesem Punkt stellt sich eine
Frage, auf die es mir keine richtige Antwort zu geben scheint.
Wollen wir uns hier einfach mit Würde und ohne viel Aufhebens vom Acker
machen? (Nennen wir das mal „One-night-stand“.)
Oder wollen wir auch diese Viertelzeile noch nutzen, um die Ich-Aktie
mit gezieltem einen Zehntelpunkt nach
oben zu treiben? (Das heißt ab jetzt „One-man-band“.)
Sagen wir „Mit freundlichen
Grüßen“ oder „Sanfte Grüße“? „Hochachtungsvoll“ oder „Es grüßt inniglich“? „Ciao“, „Tschausen“ oder „Tschüssikowski“?
Sehr schwierig das. Ich für mein Teil gehe ja gerne den feigen
Mittelweg: In E-Mails bleibe ich bei unauffälligen „schönen Grüßen“. Mündlich aber, wo sich geschmackliche Fehltritte
leichter dementieren lassen, geht auch „Bis
speda, Peda“, oder gar „baba mit aa“.
Feig, ich weiß. Aber so ist das nun mal.
Und jetzt, meine Lieben, ist Schicht
im Schacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen