Freitag, 30. Januar 2015

Panik


Es ist, man kann es leider nicht anders sagen, die närrische Zeit, die wir gerade haben. Die Zeit der Gschnäser, Maschgera oder des Karnevals, je nach geographischer Affinität. Ich will jetzt keine Diskussion darüber vom Zaun brechen, wie der Fasching (also: die vorübergehende Außerkraftsetzung alltäglicher Ordnungsstrukturen und Machtverhältnisse) in Zeiten der Generation Post-Fun und der permanenten Selbstneuerfindung existenziell zu verorten sei und ob sich mit zeitlich fixierten Verkleidungen noch Sinn stiften lässt.

Vielmehr wende ich mich in einer Notlage an euch, und die hat ihre Ursache, eh klar, in Deutschland. Nämlich zähle ich mich zu jenen Vorurteilsfreien, die sich auch mit Deutschen anfreunden können, vorausgesetzt, die sind nett.

Das birgt natürlich gewisse Risken. Denn man ist dann mit einem Deutschen befreundet.  D.h. man muss früher oder später ein für allemal klären:

- was ein „Krügel“ ist

- dass in den Betriebskosten die Heizkosten nicht mit drin sind

- und dass Abfahrt wichtiger ist als Biathlon

So weit, so gut. Aber irgendwann kommt der Fasching, bzw. eben nicht dieser, sondern der Karneval. Und nun läuft man Gefahr, zu einem Kostümfest eingeladen zu werden, völlig wurscht, ob die nördliche Freundin aus Mainz, Gölle oder dem ferneren Umland von Leipzig stammt.

Jetzt ist es mir passiert. Suse war all die Jahre so lustig und nett. Und jetzt bin ich plötzlich bei ihr eingeladen und soll verkleidet erscheinen.

Was bitteschön mache ich denn jetzt?

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