Das
Rad des Schicksals, geliebte
Lesehäschen, dreht sich unaufhaltsam immer weiter. Wer heute grinsend oben
sitzt, wird morgen unten jammern. Haben vor einem Jahr die TDI-Fahrer über
Prius-Käufer nur müde gelächelt, so bietet sich heute eine Wette darauf an, wie
lange es dauert, bis Volkswagen Nokia geworden ist. Und alles wegen dem blöden
Kohlendioxid! Damit, meine hochverehrten Lesehäschen, sind wir beim Thema
Hygiene und der Frage: Ob das
Skandalwagen-Kohlendioxid überhaupt zu Buche schlägt, im Vergleich zum Ausstoß,
der durch weibliche Badegewohnheiten entsteht.
Wie
bitte? Also: Wie fast jeder, so beziehe auch ich mein Wissen (bzw. das, was ich
dafür halte) über die Welt und die Menschen in ihr meistenteils aus
Hollywoodfilmen. Das bedeutet in erster Linie: Falls mal jemand ein Sturmgewehr
auf mich richtet, verstecke ich mich blitzartig hinter einer Autotür. Passt,
oder?
Außerdem
bade ich selten. Denn so ist das in Hollywood: Männer baden höchstens im
Western, und dann tun sie in Wirklichkeit nur so, weil ja der Revolver nicht
nass werden darf. Frauen baden hingegen ständig, und zwar bei Kerzenschein. Sie haben meist eine
Kombitherme, denn es dauert eine ganze Weile, bis das Badewasser eingelaufen
ist. Diese Zeit nutzen Filmfrauen, um im Bad Kerzen anzuzünden. Ungeklärt
bleibt, ob diese irgendwie befestigt sind. Sie stehen nämlich immer einfach so
herum, ohne Kerzenhalter. Kleben Filmfrauen die Kerzen mit Wachs auf glatte
Oberflächen? Das wird nachher aber eine ganz schöne Schweinerei. Wahrscheinlich
haben die auch immer eine Perle, die das Wachs mit Bügeleisen und Löschpapier
wegfriemelt.
Doch
das soll nicht unser Problem sein. Vielmehr beschäftigt mich eine andere Frage:
Bis so eine Filmbadewanne halbwegs vollgelaufen ist, dauert es mindestens eine
Viertelstunde (eher zwanzig Minuten, die nehmen ja immer so viel Wasser). In
dieser Zeit kann man mit etwas Übung locker 50 Kerzen anzünden und platzieren,
was ungefähr der filmischen Realität entspricht. Und jetzt die Kernfrage:
Was bedeutet das für den CO2-Ausstoß?
Ein
Teelicht verpupst, so habe ich herausgefunden, etwa zehn Gramm CO2
pro Stunde. Die gängige Hollywood-Badezimmerbeleuchtungskerze ist aber weit
dicker und heller. Ich würde sagen, wir dürfen ruhig vom doppelten Ausstoß
ausgehen. Wie lange dauert ein Hollywoodbad? Nehmen wir eine Stunde, das ist
leicht zu rechnen und dürfte ungefähr hinkommen, außer in Slasherfilmen, aber
da hat man sowieso andere Probleme als Kohlendioxid.
So
kommen wir bei 50 Kerzen zu einem Ausstoß von 1 kg CO2 im Verlauf
eines gemütlichen Wannenbads. Das klingt zunächst nach viel. Doch wer mit einem
Kilo CO2 auf zehn Kilometer auskommen will, muss sich schon einen
Prius anlachen.
Entwarnung
also, verehrte Damen, liebe Mädchen, geschätzte Frauen und alle anderen
kerzenbadaffinen Genders: Macht ruhig so weiter. Nur eure Kerzen, die räumt ihr
danach bitte selber weg.
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