Als Erstes, meine lieben sicherheitsbewussten Häschen,
müssen wir uns der Frage widmen, wie man überleben
kann. Johann Gudenus schlägt ein nächtliches Ausgehverbot für Flüchtlinge vor, um die Lebenserwartung der
Österreicherinnen und Österreicher zu heben. Dies, weil Asylwerber gerne im
Schutz der Dunkelheit in Inländerwohnungen schleichen, um die Betreffenden zu
schlachten, und zwar vorzugsweise mit dem Messer.
Falls das alles stimmt, wer wollte etwas dagegen sagen?
Allenfalls ein boshafter Mensch, der mitbekommen hat, dass ein Inländer im
Bezirk Mistelbach seine sämtlichen greisen
Verwandten getötet hat und zu seiner Verteidigung nur vorbringen kann, dass er
dazu eine Flinte benutzt hat und nicht etwa – weil begeisterter Waidmann –
einen Hirschfänger, den Herr Gudenus als völkisch angemessene Alternative zum
levantinischen Springfeitel eventuell
sogar noch durchgehen lassen würde.
Als gemeinsamer Nenner der angeführten Fälle kristallisiert
sich jedenfalls der zuhause sitzende Inländer heraus, womit sich die Frage aufdrängt,
ob der Sache mit einer Ausgehpflicht für Inländer nicht eher gedient wäre als
mit einem Ausgehverbot für Ausländer. Die Alten haben's schon gewusst, als sie die Weisheit Daheim sterben die Leut' in ein geflügeltes Wort gossen.
So, Schluss mit Politik, schließlich ist bald Weihnachten. Denn
hört! Aus Häschenkreisen scholl mir nach der Behandlung des Genitivus
partitivus der beinahe zahlreiche Ruf nach gleicher Auskunft über den sub- und obiectivus entgegen. Nichts lieber als das.
Erstens ist festzuhalten, dass der Genitiv der Fälle
schönster, weil preziösester ist, dessen könnt ihr euch sicher sein! Fangen wir
mit dem Subiectivus an, denn der ist so einfach as falling off a log, wie die Engländer in einer Redewendung sagen,
für deren Bildgewalt man töten könnte. Der Genitivus subiectivus erklärt
schlicht und einfach, wer das Subjekt einer Handlung ist, wer also etwas tut: Das Briefing des Kunden meint, dass
der Kunde (der im Genitiv steht) uns gebrieft hat. Die Klage der Kreation drückt aus, dass die Kreation motschkert, eh
klar. Der Trost des Biers ... ich
denke, ihr habt verstanden, wohin das führt. Merken müsst ihr euch nur, dass der
Genitivus subiectivus so heißt, weil er den Täter, das Subjekt einer Handlung
einführt, selbst aber nicht das Subjekt des Satzes ist, das ja im Nominativ
steht:
Der Umtrunk an der Ostbar
fand nach dem Gewinn des Etats statt. Subjekt ist der Umtrunk
(natürlich!), der Genitivus subiectivus liefert ein Attribut zum Objekt „Gewinn“.
Und der Genitivus obiectivus? Seinetwegen braucht
ihr euch auch keine grauen Haare wachsen zu lassen. Er ist der Ausdruck des Betroffenen
einer Handlung, so wie in diesem Satz. Wenn wir vom Briefing der Kreation sprechen, dann brieft die Kreation nicht
(wäre ja noch schöner!), sie wird gebrieft. Der
Trost der Kollegen kann allerdings sowohl ein obiectivus als auch ein subiectivus
sein, je nachdem, ob du die Kollegen tröstest oder umgekehrt.
Dasselbe gilt für die Frustration
des Gudenus: Vielleicht weiß er selbst nicht ein noch aus, weil die Nation
nicht so richtig auf seine Ideen abfährt. Vielleicht sind aber auch wir
frustriert, weil uns seine Ideen schmerzlich daran erinnern, dass jede Toleranz
ihre Grenzen hat. Schönes Wochenende!
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