Es wird ja viel herumgeredet, o Lesehäschen. Denn dank des
segensreichen Wirkens unserer Bundesregierung haben mittlerweile Milch und
Honig zu fließen begonnen. Wenn man nur hinreichend fies zu Ausländern ist,
geht es den Inländern ganz von selber besser! Deshalb sehen immer mehr
Österreicherinnen und Österreicher sich jetzt vor das Problem gestellt, was sie
mit dem vielen Geld machen sollen?
Dazu hat natürlich jeder gute Tipps. Donald Trump zum
Beispiel will viel Geld in eine lange Mauer stecken. Herbert Kickl wünscht sich
ein Pony oder so ähnlich. Teresa May
hätte lieber Geldsorgen.
So hat jeder sein Packerl zu tragen. Reifere Häschen
erinnern sich bestimmt noch an Bela
Rabelbauer, einen, wie man früher gesagt hätte, entlaufenen Priester (naja,
nicht ganz, klingt aber gut), der Ende der 70er Jahre im Auftrag eines
schwindligen Konsortiums einen Koffer voll Geld nach Wien trug, um dieses der
ÖVP zu spenden. Nachteil daran: Das Geld kam nach einem Gerichtsprozess wieder
zurück. Es blieb ihm aber immerhin der Mann mit dem Koffer als
Kampfname.
Wie wird man das Zeug also los? Man könnte zum Beispiel
Herrn Grassers ehemalige Wohnung „erwerben“:
Der Superfinanzminister schien eine Wohnung zu verkaufen, während er
tatsächlich nur eine Ablöse von elf Millionen Euro verlangte, wonach monatlich
6.000 Euro Miete fällig gewesen wären. Nach einer solchen Transaktion trägt
sich das Portemonnaie schon viel leichter.
Eine in ihrer Radikalität schon wieder elegante Lösung fand
einst ein Brüderpaar in Florida: Die beiden zogen mit Hilfe moralisch
anpassungsfähiger Ärzte einen – no na – florierenden
Schmerzmittelring hoch. Es waren die Nullerjahre, und nicht wenige Leute waren
nur zu gern bereit, den Kater nach dem Platzen der Immobilienblase mit
irgendetwas zu betäuben und sich über das Suchtpotenzial später Gedanken zu
machen. Langer Rede kurzer Sinn: Bald kam soviel Bares herein, dass die Brüder
Mitarbeiter dafür abstellten, Eindollarnoten in Blechtonnen zu verbrennen, weil
die kleinen Scheine zuviel Platz wegnahmen.
Kann man natürlich machen, aber auf Dauer hat es nicht
denselben Reiz, einen ganzen Kübel voller Eindollarnoten zu verheizen wie sich
mit einem einzelnen Hunni eine
Zigarre anzuzünden. Wer da verzweifeln möchte, dem sei eine Superyacht wärmstens anempfohlen.
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, meine teuren (und wie
teuren!) Lesehäschen. Aber mir war bis vor Kurzem nicht klar, was eine richtig
ernstgemeinte Yacht (sagen wir: so von 150 Fuß aufwärts) für eine effiziente
Geldvernichtungsmaschine ist. Wie bei einem lässigen Auto, so ist es auch bei
einer Yacht mit der Anschaffung nicht getan. Eine kaufen können ist nicht
dasselbe wie sich eine leisten
können. Denn jetzt kommt die richtig interessante Zahl: Für eine ordentliche
Superyacht fallen Betriebskosten bis zu zehn Prozent des Kaufpreises an.
Monatlich. Das ist so, als ob du dir einen schicken BMW krallst und jeden Monat an der Tanke so sechs- bis achttausend
Euro liegenlässt. Natürlich mit dem Unterschied, dass eine Superyacht nicht
80.000 Euro kostet, sondern 100 Millionen. Oder 200. Können auch 500 sein, das
weiß wahrscheinlich nicht einmal Abramovic
so genau. (Spoiler: Ihm kann es wurscht sein.)
Ja, so ist das mit den Geldsorgen. Hat irgendwer andere?
Schönes Wochenende!