So, meine Lieben. Vor einigen Wochen habe ich hieramts zum
In-die-Arbeit-Radeln geladen. Nur eine einzige Tapfere hat sich gefunden, die
dem Folge zu leisten bereit war. Einerseits enttäuschend, andererseits vollrohr
verständlich. Denn jeder Radfahrer (und jede Radfahrerin) stellt bald fest,
dass er der einzige weit und breit ist. Alles andere, was sich zu Rad tummelt,
mag zwar für den Unbedarften oder selbstgefährdend optimistisch Eingestellten
auf den ersten Blick wie ein Radfahrer wirken, gelegentlich sogar noch auf den
zweiten oder dritten.
Es handelt sich aber stets um eine zweirädrige Monstrosität, und das ist auch kein Wunder. Die Peripatetiker um Aristoteles philosophierten im Gehen, um dabei mehr über die Welt und ihre Verfasstheit als Menschen zu erfahren. Klar, dass die Beräderung mit einer Entmenschung einhergeht, seien die Räder selbst am Automobil, am Fahrrad oder wo auch immer angebracht. Wo es um Radfahrer geht, ist der Normalfall daher immer schon die Ausnahme, weil nur du selbst normal bist.
Ist es nun Zeit zu verzweifeln? Nein. Denn auch hier hat der Wahnsinn Methode. Es gilt, den Ungeheuerlichkeiten, mit denen man Radweg oder Fahrbahn zu teilen gezwungen ist, ins Auge zu sehen und zu erkennen, mit welcher Art von Scheusal man es zu tun hat. Erkenne deinen Feind, und du weißt, wie du seiner Herr werden kannst! Hier die erste Folge meines kleinen Führers in die Welt der Anderen.
Der böse Kobold
Es handelt sich aber stets um eine zweirädrige Monstrosität, und das ist auch kein Wunder. Die Peripatetiker um Aristoteles philosophierten im Gehen, um dabei mehr über die Welt und ihre Verfasstheit als Menschen zu erfahren. Klar, dass die Beräderung mit einer Entmenschung einhergeht, seien die Räder selbst am Automobil, am Fahrrad oder wo auch immer angebracht. Wo es um Radfahrer geht, ist der Normalfall daher immer schon die Ausnahme, weil nur du selbst normal bist.
Ist es nun Zeit zu verzweifeln? Nein. Denn auch hier hat der Wahnsinn Methode. Es gilt, den Ungeheuerlichkeiten, mit denen man Radweg oder Fahrbahn zu teilen gezwungen ist, ins Auge zu sehen und zu erkennen, mit welcher Art von Scheusal man es zu tun hat. Erkenne deinen Feind, und du weißt, wie du seiner Herr werden kannst! Hier die erste Folge meines kleinen Führers in die Welt der Anderen.
Der böse Kobold
Er treibt jeglichen Unfug und bringt damit Fußgänger wie Autofahrer
nicht nur gegen sich selbst auf, sondern auch gegen andere Radfahrer, die
überhaupt nichts dafür können. Wenn du zum Beispiel einen siehst, der neben dem
Radweg auf der Fahrbahn gegen die Einbahnrichtung fährt, und zwar freihändig,
weil er seine Hände zum SMSen braucht: Dann hast du gerade einen kapitalen
Bösen Kobold erspäht und weißt jetzt, warum du noch übernächste Woche
angepöbelt wirst, wenn du korrekt bei Grün rechts abbiegst. Gegen den Kobold
ist kein Kraut diesseits der Strafbarkeit gewachsen. Wenn du ihm einen Knüppel
zwischen die Speichen wirfst, ist dir aber zumindest mein Verständnis sicher.
Auch kostet ein Auftragsmord laut Frank Stronach nur zwei Kilo. Legen wir
zusammen?
Der Ampelzombie
Der Ampelzombie
Sein Fleisch ist lebendig, alle Gliedmaßen sind noch an ihm dran, doch
er teilt ein wichtiges Charakteristikum mit dem Zombie: Dieser bewegt sich zwar
(abgesehen vom neueren "schnellen Zombie") nur langsam schlurfend
fort. Doch ist er dabei nicht etwa genauso schnell wie ein rennender Mensch,
sondern sogar um das entscheidende Alzerl schneller. Philosophisch Gebildete
mögen sich hier an das Schildkrötenparadoxon des Zenon von Elea erinnert
fühlen: Achill kann im vollen Lauf die vorankriechende Schildkröte nicht
einholen, weil er in jeder Sekunde z.B. die Distanz halbiert und sich damit dem
Reptil (ja, Schildkröten sind Reptilien!) asymptotisch nähert, ohne aber jemals
an ihr vorbeizuziehen.
Der Ampelzombie geht umgekehrt vor. Während man an einer roten Ampel
wartet, schiebt sich der Ampelzombie im Zeitlupentempo vorbei. Dabei ist die
Seite egal. Schiebt er sich rechts vorbei, dann überquert er die Kreuzung
wahrscheinlich bei Rot. Nach Grünwerden der Ampel wird man alsbald auf ihn
auflaufen, ihn aber nicht überholen können, weil Autoverkehr. Schiebt er sich
links vorbei, dann wartet er, bis die Ampel grün wird, um sich dann im
Zeitlupentempo in Bewegung zu setzen. Man könnte ihn bei Gelb rechts überholen,
doch dann wäre er im Recht, wenn er einen beschimpft.
Um den Ampelzombie auszutricksen, kann man, wenn möglich, bei Rot
losfahren – das kann aber ins Geld gehen. Sonst hilft nichts, außer vielleicht
um wenige Autos beten.
Fortsetzung folgt, falls gewünscht
Fortsetzung folgt, falls gewünscht
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