Kürzlich hatten wir an dieser Stelle das Thema „Altern“. Nun haben
einige von uns die Lebensphase der eigenen Unsterblichkeit bereits hinter sich
gelassen und wissen, dass Altern nicht unbedingt schlecht ist. Jungern wäre ja
jetzt auch nicht so der Burner, siehe Benjamin Button. Altern ist außerdem
unausweichlich (bzw. ist die einzige realistische Alternative erst recht kein
Burner), sodass es doppelt gut ist, dass es nicht unbedingt schlecht ist. Man
sammelt Erfahrungen, lustige Sachen, Bücher und vielleicht irgendwann sogar
richtig brauchbare Snowboard-Skills. Das alles braucht Zeit, und dabei wird man
älter. Total o.k., wenn ihr mich fragt.
Allerdings, da gibt es nichts zu beschönigen, hat Altern noch ein zweites Gesicht. Mit zunehmendem Alter begegnen einem immer wieder mal Dinge, die man erst einmal derpacken muss. Da rede ich jetzt nicht davon, dass die Handys heute so viele Funktionen haben, oder dass sich mir der Reiz von Foursquare nie erschlossen hat oder dass die Musik so laut ist. Obwohl, ist sie manchmal, aber bitte. Wer’s mag.
Nein, heute rede ich von einem Phänomen, dass mir in früheren Zeiten fremd war: Weniger-ist-mehr-Service, d. h. frohgemut und wiederholt Lokale besuchen, in denen man mehr dafür bezahlt, dass man objektiv weniger geboten kriegt. Zum Beispiel gibt es einen Laden (ich nenne keine Namen, aber wenn man im Anzengruber keinen Platz findet und eine entspannte Rechts-Links-Kombination durchschlendert, ist man nach höchstens zehn Minuten dort, selbst wenn die Gelenke nicht mehr so mitmachen), wo urbane junge Menschen, die immer einen Finger am Puls der City haben, zwischen Fahrrädern an ihrer Diplomarbeit schreiben. Wenn sie ihr Tagwerk beendet finden, bestellen sie ein Bier. Der hipstberbärtige Servierkörper bringt darauf alsbald eine Flasche Bier der gewählten Sorte und stellt diese unaufgefordert auf den Tisch. Irgendwann ist es dann Zeit für den Heimweg. Vorher merkt man, dass die Flasche Bier vier Euro zwanzig kostet, ohne Trinkgeld. Und ohne Glas.
Man verstehe mich nicht falsch: Ich trinke umstandslos Bier aus Flaschen. Ich habe sogar schon Bier aus Dosen getrunken, ungelogen wahr! Wie oft schon habe ich mir ein Bräustangerl aus dem Kühlschrank geschnappt, abgekapselt und dann zisch ohne Umwege. Gelegentlich habe ich mir so eine Rüge von der Gattin eingefangen, obwohl außer uns keiner da war. Wir waren nämlich zu Hause.
Allerdings, da gibt es nichts zu beschönigen, hat Altern noch ein zweites Gesicht. Mit zunehmendem Alter begegnen einem immer wieder mal Dinge, die man erst einmal derpacken muss. Da rede ich jetzt nicht davon, dass die Handys heute so viele Funktionen haben, oder dass sich mir der Reiz von Foursquare nie erschlossen hat oder dass die Musik so laut ist. Obwohl, ist sie manchmal, aber bitte. Wer’s mag.
Nein, heute rede ich von einem Phänomen, dass mir in früheren Zeiten fremd war: Weniger-ist-mehr-Service, d. h. frohgemut und wiederholt Lokale besuchen, in denen man mehr dafür bezahlt, dass man objektiv weniger geboten kriegt. Zum Beispiel gibt es einen Laden (ich nenne keine Namen, aber wenn man im Anzengruber keinen Platz findet und eine entspannte Rechts-Links-Kombination durchschlendert, ist man nach höchstens zehn Minuten dort, selbst wenn die Gelenke nicht mehr so mitmachen), wo urbane junge Menschen, die immer einen Finger am Puls der City haben, zwischen Fahrrädern an ihrer Diplomarbeit schreiben. Wenn sie ihr Tagwerk beendet finden, bestellen sie ein Bier. Der hipstberbärtige Servierkörper bringt darauf alsbald eine Flasche Bier der gewählten Sorte und stellt diese unaufgefordert auf den Tisch. Irgendwann ist es dann Zeit für den Heimweg. Vorher merkt man, dass die Flasche Bier vier Euro zwanzig kostet, ohne Trinkgeld. Und ohne Glas.
Man verstehe mich nicht falsch: Ich trinke umstandslos Bier aus Flaschen. Ich habe sogar schon Bier aus Dosen getrunken, ungelogen wahr! Wie oft schon habe ich mir ein Bräustangerl aus dem Kühlschrank geschnappt, abgekapselt und dann zisch ohne Umwege. Gelegentlich habe ich mir so eine Rüge von der Gattin eingefangen, obwohl außer uns keiner da war. Wir waren nämlich zu Hause.
In einem Lokal aber, zumal in einem Lokal mit Tischen und
Sitzgelegenheiten, zumal in einem Lokal mit Tischen, Sitzgelegenheiten und
Servierpersonal, zumal in einem Lokal mit Tischen, Sitzgelegenheiten,
Servierpersonal und Flaschenbier im Gegenwert einer Bruttostunde Arbeit in
meinem ersten Ferienjob – in einem solchen Lokal fühle ich mich verarscht, wenn
ich ein Glas nicht einmal dankend ablehnen kann. Ob dieses Gefühl des
Verarschtwerdens geriatrisch bedingt ist, will ich nicht beurteilen. Aber
künftig trinke ich nach Möglichkeit wieder im Anzengruber.