Freitag, 17. April 2015

Sammeln und lernen


Liebe Lesehäschen, das mit den Wörtern ist oft schwierig. Damit es einfacher wird, beginnt hier – heute – jetzt!!! die große, geile Sammelreihe Schwierige Ausdrücke einfach erklärt. Wir fangen mit zwei Mittelgewichtswörtern an.  mit zwei Gratis-Start-Wörtern für euch:

„abstrakt“. Abstrakt bedeutet nicht: „Da habe ich gefehlt“. Genauso wenig bedeutet es: „Das finde ich irgendwie zu hochgestochen.“ Und auch nicht: „Das gefällt mir nicht.“ Noch auch: „Das gefällt mir nicht, weil ich es nicht verstehe.“

Abstrakt bedeutet, dass etwas sich im theoretischen Raum abspielt, ohne unmittelbaren Bezug zu einer stofflichen Realität. Insofern ist es naheliegend, abstrakt unrichtig zu verwenden. Wenn nämlich der Betreffenden der unmittelbare Bezug zu der stofflichen Realität fehlt, damals in der 4. Klasse anwesend gewesen zu sein, weil sie stattdessen in einem Cafè mit zu unruhig gemusterten Sitzbezügen Cappuccino mit Schlag getrunken und dazu Ernte 23 geraucht hat. Die Sabi hat dabei erzählt, dass sie am Wochenende in der Hitparade die Neue von Milli Vanilli mitgeschnitten hat, OHNE DASS DER MODERATOR INS INTRO GEQUATSCHT HAT! GEIL!

Ja, so war das damals, als man nicht mitbekommen hat, was „abstrakt“ bedeutet.

„machen“: Die Problematik von „machen“ ist naturgemäß anders gelagert. Wer schon Ernte 23 geraucht hat, als die Sache in der Schule dran war, der hatte jedes Recht dazu. Denn seine Probleme waren definitiv gravierender als die angemessene Verwendung von „machen“. Wir andern waren da noch bei Kaugummitischick. Oder Schoko halt, je nachdem, ob Coolsein oder Geschmack wichtiger war. Also, eigentlich waren wir alle bei Kaugummitschick. Mit „machen“ ist es ein bisschen so wie mit Schraubenschlüsseln: Wenn du den passenden nicht findest, kannst du es natürlich mit dem Universalschlüssel probieren. Aber wenn du nicht aufpasst, ist der nachher hin und die Schraube immer noch fest (oder eben nicht, je nachdem).

Manchmal ist machen ja vollrohr o.k.

Etwas kann einen Unterschied machen.

Kinder kann man auch machen.

Natürlich kann man mit „machen“ auch brauchbare Kombinationen erzeugen. Man kann sich etwas aus-machen. Oder sich etwas aus, oder einen drauf. Oder es ist dir wurscht, dann macht es nichts, oder dir zumindest nichts aus.

Aber „Machen wir etwas Lässiges“? Nicht unbedingt. Unternehmen wir lieber was Lässiges. Oder tun wir es einfach. Kurz: „machen“, nur für sich genommen, ist meistens zweite Wahl (außer bei Unterschieden und Kindern). Haben wir in der dritten Volk gelernt, stimmt immer noch. Und es komme mir jetzt bitte keiner mit Wörtern wie „Perückenmacher“ oder was weiß ich. Die stammen aus einer Zeit, als das machen noch geholfen hat.

So. Jetzt genehmige ich mir eine Kaisermischung und dazu eine Kaugummizigarette.utmachHutm


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