Freitag, 15. Juli 2016

Big, simple, aber kaum relevant


Wir haben, Lesehäsinnen und Rammler, einiges aufzuholen. Während so einer EM bleibt immer eine Menge liegen und leider! ehe wir uns wieder den vielfältigen Faszinosa des Tschickstummels und seiner Önkel (Onkels? Onkel? Alles irgendwie nicht das Wahre, oder?) Zigarrenstumpen und Pfeifenasche widmen können (bald wird auch die Dampfrohrruine sich dazugesellen, wenn es nicht schon geschehen ist) – wo war ich?

Also: Bald mehr von der Tschickstummelfront. Jetzt sind ein paar andere Punkte abzuarbeiten. Letzte Woche ward mir wieder einmal zu einem Unternehmen die Info, es wolle „jünger werden“. Das hat mich an meine Australienreise erinnert, die schon viel zu lange her ist. Man muss dazu wissen, dass Australien ein großes Land ist. Wenn eine Gegend dort einer Sehenswürdigkeit ermangelt, baut man etwas Auffallendes. Und auffallend heißt groß – Platz ist ja da. Kein Wunder, dass mir damals die Big Banana ebenso untergekommen ist wie der Big Lawnmower, die oder der Big Pineapple, die Big Oyster und der Big Bull. (Diese Liste ist keineswegs vollständig, Wikipedia weiß von etwa 150 Big Things, die zur Freude der Gegenfüßler und ihrer Gäste in der Gegend herumstehen).Bei letzterem handelte (ja, leider: Er wurde vor fast zehn Jahren abgerissen) es sich um eine mehrere Stockwerke hohe begehbare Stierstatue, die ein Bauer einst errichtet hatte, um sein Gehöft zur Tourismusattraktion upzuleveln. Weil so ein Big Bull bald begangen ist, gab es, um die Besucher zum Verweilen zu animieren, auch eine ganze Menge süßer Lämmchen, Zicklein, Kälbchen und so weiter auf dem Hof. Wie das bei Tieren so ist, waren sie alle jung, denn Tiere werden vom Erwachsenwerden nicht süßer. Auf unsere Frage, was denn mit den Tieren geschehe, wenn sie die Lebensphase maximaler Knuddligkeit hinter sich gelassen hatten, zwinkerte uns der Bauer vielsagend zu.

Daran und an den Filmklassiker Soylent Green muss ich immer denken, wenn eine Organisation den Wunsch nach mehr Jugend äußert.

Und weil wir beim Upleveln waren, folgende Frage: Jede von uns hat schon etwas downgeloadet. So manche aber hat sich auch schon vorgenommen: Meinen Chef date ich morgen up. Nach welchen Kriterien fällt die Entscheidung zwischen: Ich levele up und Ich uplevele, zwischen ich update und ich date up? Wer bestimmt, wann ein fremdsprachiges Verb trennbar ist und wann nicht? Nur die Steirer haben es zumindest beim Download leichter: Zwischen ich loade down und i lod dauna ist kaum ein Unterschied zu hören, dafür hat man hinterm Semmering bekanntlich keine Raute-Taste auf dem Handy, was das  Leben wieder ein Quentchen schwieriger macht. Ich für mein Teil empfehle einheitliche Behandlung der einschlägigen englischen Begriffe und weise darauf hin, dass das affig aussieht, wenn man die trennt. Nur so als Tipp.

Hoppla, so viel wollte ich eigentlich zu dem Thema nicht von mir geben. Jetzt ist nicht mehr genügend Platz für die Stripperin. Na, dann heben wir uns die für nächsten Freitag auf. Schönes Wochenende!

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