Dass
es zwischen Himmel und Häschenbau mehr Dinge gibt, als die Schulweisheit sich
träumen lässt, ist ja hieramts bestens bekannt. Dass das nicht zuletzt für die
Medizin gilt, davon kann jede ein Lied singen, die irgendwann einmal in einer
österreichischen Häschenambulanz war. Natürlich gibt es solche und solche, und
wenn man Glück hat, gerät man in eine Ambulanz, die nach dem Prinzip Nutzt’s nix, schadt’s nix von einem Energiering beschützt wird. Nun hat
unser Herr Vizekanzler vor laufenden Kameras die Vorgehensweise, einen solchen
Energiering aus Steuergeldern zu finanzieren, in einer Weise verurteilt, die an
Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Ich hege den starken Verdacht,
dass er uns damit Sand in die Augen zu streuen versucht. Die Hinweise sind
erdrückend!
Erstens haben wir uns ja bereits damit befasst, wie „Stannis“ Strache seinem
innerparteilichen Konkurrenten Hofer eins reingewürgt hat, indem er ihn nicht
von der aus Geldern des freiheitlichen Parlementsklubs bezahlten „Mystikerin“
(netteres Wort für Hexe) magisch
beschützen hat lassen. Stattdessen hat er Hofer ins Feuer eines Fernsehinterviews
mit Frau Thurnher geschickt, die, das hat Hofer deutlich gespürt, den bösen
Blick gegen ihn angewandt hat, um seine Wahl zum Bundespräsidenten
zu hintertreiben. Erfolgreich, wie wir heute wissen!
Zweitens wird kein
vernünftiger Mensch annehmen, dass Herr Strache es sich all die Jahre angetan
hat, abwechselnd den Burschenschaftern, den Wehrsportlern, den Serben, den
Neonazis und auch ganz schlicht den Nicht-ganz-zu-Ende-Denkern, ähem, nach dem Maul zu
reden, um schließlich Bundesminister für Sportrauchen zu werden. Das kann es
doch nicht gewesen sein!
Drittens gibt es (seit dem
betrüblichen Ableben Helmut Schmidts) nur noch eine einzige medial präsente
Figur, die ohne Imagebeeinträchtigung rauchen darf, nämlich Gandalf.
Mithin
ist klar, dass Strache weiterhin nach den Sternen steuert. Er will
offensichtlich Zaubereiminister werden.
Wir Muggel dürfen davon natürlich nichts merken, deshalb die Verurteilung des
Energierings. Aufmerksamen Lesern von Harry
Potter sind solche Taktiken geläufig, denn dort lernen die Kinder schon in
der Schule, dass bei Hexenjagden niemals echte Hexen ins Netz gehen, weil diese
ja qua Hexerei ohne weiteres imstande
sind, sich der Verfolgung zu entziehen. Auch die Selbstverständlichkeit, mit
der wir Österreicherinnen und Österreicher binnen weniger Jahre vergessen
haben, mit welchem Karacho die Blauen den Karren schon einmal gegen die Wand gefahren
haben, ist nur durch einen entsprechenden, großflächig angewandten Zauber zu
erklären.
Wer
übrigens meint, dass der Energiering, wenn schon keine magische, so doch
zumindest eine Wirkung als Placebo entfalten könnte, dem steht eine Enttäuschung
bevor, die ich gerade hinter mich gebracht habe: Der Placeboeffekt gilt, bis
auf wenige punktuelle Anwendungsfälle, seit etwa fünfzehn Jahren als widerlegt.
Die starke Überschätzung des
Placeboeffekts ist anscheinend dadurch entstanden, dass klinische Studien
die sogenannte Regression zur Mitte nicht
berücksichtigt haben, also den Umstand, dass viele Beschwerden von Schnupfen
bis Depression von selber besser werden. Und weil du dir was reinpfeifst, wenn
es dir am miesesten geht, ist die Chance dann auch am höchsten, dass ein Effekt
eintritt, ob du jetzt einen Wirkstoff nimmst, ein Placebo oder gar nichts.
Soviel
dazu. Wer also in Zukunft etwas vom Herrn Rauchereiminister braucht, der
vergesse nicht, wie das Zauberwort heißt: Simsalabim!
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