Habt ihr das mit dieser „Pandemie“ schon mitbekommen, o vielgeliebte Lesehäschen? Ja echt, das gibt es, und das läuft jetzt schon eineinviertel Jahre!
Spaß beiseite, euer Ergebener hat dazu eine Frage.
Nämlich gibt es Oberösterreich, und es hat eine eigene Ärztekammer, denn nichts leisten wir uns so gern wie den Föderalismus. Die Ärztekammer hat einen Präsidenten, den Herrn Niedermoser. Der hat Anfang Juni erklärt, dass die sogenannte 3G-Regel, derzufolge man geimpft, getestet oder gewesen sein muss, um dies und das und noch etwas zu dürfen, eigentlich nicht so richtig super ist. Weil die Geimpften und Genesenen (falls die Impfung respektive Genesung noch halbwegs in Rückblickweite ist) ja schon so ziemlich richtig geschützt sind. Während, um jeden Hiasl zu zitieren, der in den letzten zwölf Monaten einem Mikrofon zu nahe gekommen ist, „der Test nur eine Momentaufnahme“ darstellt.
Deshalb hat der Herr Niedermoser erklärt, es sollten sich möglichst viele impfen lassen, auf dass es bald nur noch Geimpfte und Genesene gebe und man sich die 3G-Krücke für die lediglich Getesteten erspare.
Der Gesundheitsminister sagt nun aber, dass Getestete und Geimpfte in Discothequen abhotten dürfen sollen, Genesene aber nicht.
Weiß jemand, warum? Ist eine Momentaufnahme nun immer noch besser als T-Zellen? Findet der Gesundheitsminister einfach Zeltfeste lässiger als schummrige Spelunken?
Fragen über Fragen.
Klar ist hingegen, dass die bedauernswerten Organisatoren der Spiele in Tokio etwas richtig machen. Kennt ihr schon die überaus liebevollen Animationen, die einem Sportart für Sportart zeigen, auf welche Muskelgruppen und Bewegungsabläufe es jeweils ankommt? Wer hinschaut, kann nicht mehr wegschauen und beschließt sofort, absolut jeden Bewerb so live mitzuverfolgen, wie es nur irgend möglich ist. Wenn man erst begriffen hat, worauf es ankommt, wird sogar Gewichtheben oder Volleyball zum Thriller, selbst für Menschen, die mit Volleyball bis auf schmerzhafte Mittelfingerverstauchungen absolut nichts verbanden.
Wer sich davon nicht locken lässt, kann natürlich auch wieder einmal schauen, was zur-sache.at so schreibt. Auch schön, denn dort findet man zum Beispiel ein Zitat von Andreas „Die Peitsche“ Hanger, worin er viel Mitleid mit Herrn Blümel hat, weil „sich die Hausdurchsuchung als umsonst herausgestellt hat“. Das ist erstens wunderbar, zweitens deshalb, weil hier gar nichts anderes stehen kann als „umsonst“. Die Hausdurchsuchung konnte sich ja nicht als unbegründet herausstellen (da ein Verdacht bestand), noch als zwecklos (weil sie immerhin den Finanzminister entlastet hat), noch als ergebnislos – denn herausstellen kann sich nur eine Eigenschaft, die etwas entweder immer schon besessen hat, so wie sich herausstellt, dass Lord Vader Lukes Vater ist, oder eine Eigenschaft, die man irrtümlich nicht vorhanden glaubte. So ergeht es gar manchem hupfdohlenaffinen Genesenen, dessen durchgemachte Infektion sich nun als umsonst herausstellt, wenn der Türsteher ihm rät, stattdessen ein Zeltfest zu besuchen. Die Hausdurchsuchung hingegen war ergebnisoffen, sodass sich die Ergebnislosigkeit später erweisen, aber nicht herausstellen konnte. Mithin ist dem Herrn Hanger ein Satz geglückt, der so krumm ist, dass er schon wieder gerade ist, was wahrscheinlich das Beste ist, was sich für einen hangerschen Satz hoffen lässt. Denn welche Muskelgruppen jener beim Sprechen belastet, wollen wir nun doch nicht so genau wissen.
Schönes Wochenende!
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