Der Router, o
technikverliebte Lesehäschen, ist die Superyacht
des kleinen Mannes. Oder, damit wir fair bleiben, nicht der Router, sondern jener Router, den du als Repeater (quasi Datenmätresse)
einsetzt, weil du ja schon einen Hauptrouter zur Rechten hast, der dich, wann
immer du es begehrst, mit drahtloser Bandbreite versorgt, während du die
unsterbliche Nummer The Internet is for Porn aus Avenue Q summst, welches
Musical vor einer Weile auch in Wien aufgeführt wurde, aber leider auf Deutsch.
Ich habe das Gefühl Das Internet ist für
Schweinkram fetzt nicht ganz so hart rein.
Wo waren wir? Genau. Du besitzt also einen Router der
weitbeschreiten Marke Fritz.Box, der über einen einzigen LAN-Anschluss verfügt.
Einerseits brauchst du nämlich einen Router,
der einen SIM-Karten-Steckplatz hat, und da sind die mit mehreren
LAN-Anschlüssen rar und teuer. Andererseits brauchst du aber LAN-Anschlüsse,
weil deine Heizung sonst nicht gehorcht und dein Drucker auf deine Druckwünsche
pfeift.
Die Lösung ist ein Repeater
mit LAN-Anschlüssen. Nun stellst du fest, dass Fritzboxen Herdentiere sind,
indem sie sich mit anderen Fritzboxen gut vertragen, nicht aber mit
beispielsweise einem Netgearteil. Ein Fritzboxrouter lässt sich daher plugandplay als Repeater einrichten, wenn du schon einen Fritzboxrouter dein eigen
nennst. Das ist eine höchst erfreuliche Nachricht, weil die eigentlichen
Fritzboxrepeater sehr teuer sind, während man gebrauchte Fritzboxrouter auf
willhaben für ’n Appel und ’n Ei kriegt,
wie man so sagt, wenn auch selten in Österreich.
Du machst also eine Radtour,
weil du wieder einmal auf die Postleitzahl 1100 hereingefallen bist und dir
gedacht hast, dass 1100 ja an 1040 grenzt, nicht bedenkend, dass es zum
Beispiel von Miami nach Vancouver ein ganz schön breiter Weg ist, obgleich auch
die USA an Kanada grenzen. Favoriten, das merke sich ein jeder, ist groß.
Nun hast du deine Fritzbox heimgetragen, schließt sie an und
drückst die entsprechenden Knöpfe, um deinen Router und die Datenmätresse über
ihre neuen Positionen zu belehren. Dies kümmert beide einen Dreck.
(Die folgenden vier Stunden inklusive Anrufs bei der wieder
einmal nutzlosen Fritzboxhotline sowie Hilferufpostings in einem einschlägigen
Forum dürft ihr euch selber ausmalen. Nur so viel: Plug & Play hat oft erstaunlich spezifische Wünsche, wie zum
Beispiel „Betriebssystem Version 7 oder neuer“. Aber jetzt funktioniert es,
danke der Nachfrage. Und wenn der Menüpunkt, von dem die Hilfreichen im
Internet dir erklären, dass du ihn anklicken sollst, bei dir nicht existiert, liegt
es eventuell daran, dass – die Wege des Herstellers sind unerforschlich – du möglicherweise
auf ein gut verstecktes Icon klicken musst, um die „Expertenansicht“
freizuschalten, weil du dich erst mit der Auffindung dieser Option als Experte qualifizierst.)
Wie also eine Superyacht eine höchst effiziente Maschine zur
Vernichtung von Kontostand ist, so
ist ein Repeater eine nicht minder effiziente Maschine zur Vernichtung von Freizeit. Und wer vor niemandem damit protzen
kann, dass er das Hafenbecken von Monaco
blockiert hat, kann immer noch damit angeben, dass er seinen freien Nachmittag
mit der Herstellung von Onlinekapazität verjuxt hat.
Schönes Wochenende!