Mit den Geschlechtern wird es bekanntlich immer schwieriger. Nicht nur ist die Genderei eine heikle Geschichte, weil wir halt im Deutschen leider mit grammatischen Genera geschlagen sind, die – Überraschung! – nur bedingt etwas mit Gender oder gar Sexus zu tun haben. Als Charles III. (was ist eigentlich ein König, der noch nicht gekrönt ist? Ist der „designierter König“? Immer noch „Thronfolger“? Antwort: Er wurde mit dem Ableben der Queen automatisch König, die Krönung ist mehr so eine amtliche Stampiglie auf das Königtum), als also Charles III. bei seinem kürzlichen Deutschlandbesuch mit „Majestät“ angeredet wurde, wollte ihm gewiss niemand eine Vulva unterstellen, da kann die Majestät so weiblich sein, wie sie will.
Manchmal begegnen einem aber weibliche Wesen, wo man jetzt echt nicht damit gerechnet hätte. Feen zum Beispiel. Die kennen wir ja aus dem Märchen: aufgetakelte Tanten, von denen man sich drei Dinge wünschen darf, aber „unbegrenzte Wünsche“ zählt nicht als Wunsch. Und das sind noch die guten Feen, böse gibt es auch. Die wünschen einem dann was an, das man nicht brauchen kann, Warzen oder eine GIS-Anmeldung.
Es gibt aber noch eine dritte Sorte, wie euer Ergebener kürzlich gelernt hat: Es handelt sich um die Handlingfee. Schaut ruhig zweimal hin.
Na? Genau. Die Handlingfee erfüllt weder Wünsche noch flucht sie dir. Stattdessen musst du zahlen, nämlich die Bearbeitungsgebühr, die auf Englisch „handlingfee“ heißt. Duden hat entschieden, dass die Handlingfee, wenn sie im Deutschen als Fremdwort auftritt, weiblich ist, nämlich in Analogie zur Gebühr. Ich kann mir nicht helfen, mich dünkt das kurios. Falls euch die Handlingfee ganz normal vorkommt, solltet ihr euch von meiner Verwirrung freilich nicht beirren lassen, war ich doch jahrzehntelang überzeugt, Protegé sei sächlich (Spoiler: männlich).
Ganz auf dem Holzweg ist der Zweckdichter aber doch nicht. Denn es gibt ja noch weitere Feen wie die Greenfee, die du abdrücken musst, um in einem Golfclub zu spielen, zu dessen erlauchtem Mitgliederkreis du dich nicht zählen darfst. Laut Duden kannst du in diesem Fall ebensogut das wie die Greenfee zahlen, ehe du dich in sorgfältig ziselierter Kunstlandschaft verlustierst. Nicht zu verwechseln ist die Greenfee mit der Grünen Fee, also dem Absinth, wobei die Grüne Fee immer weiblich ist, während Greenfee ein preferred pronoun hat. Am besten erkundigst du dich im Einzelfall. Schönes Wochenende!