Dies, o mit Recht enttäuschte Lesehäschen, ist nicht die Zukunft, die uns einst verheißen wurde. Dass nach Waldsterben und Ozonloch noch viel Schlimmeres gefolgt ist, nicht zuletzt dank einer Lobby, die aus ideologischen Gründen alles dafür getan hat, den Karren gegen die Wand zu fahren (wer ein mieses Wochenende haben will, lese Merchants of Doubt), wissen mittlerweile sogar manche FPÖ-Wähler. Dass es mit den fliegenden Autos und der Kolonie auf dem Mond mau aussieht, wissen alle außer Elon. Dass wir Erfahrungspunkte farmen sollten, um rechtzeitig geile Installateursskills zu erwerben, sodass wir im Bedarfsfall die Reparatur der Wärmepumpe selber craften können, weil wir sonst erfrieren oder beim Kaltduschen einen Herzkasper erleiden, ehe der einzige Fachkundige im Umkreis von 100 Kilometern Zeit für uns hat, ist uns schmerzlich bewusst.
Wie schlimm es aber selbst um Servicebranchen steht, in denen man nicht einmal wissen muss, wie ein 17er-Gabelschlüssel aussieht, geschweige denn, wie man ihn hält, daran müssen wir uns erst gewöhnen. Eventuell auch nicht, wenn die KI endlich einmal anfängt zu liefern, aber auch da sieht es bisher ja eher müde aus, weil, haha, die KI wieder dümmer wird, da ihr Trainingsstoff zunehmend ebenfalls KI-erzeugt ist, sodass die künstliche Doofheit sich potenziert, dass man dabei zuschauen kann.
Zum Beispiel hätte man gerne ordentliches Internet fernab der nächsten Ampel. Was man hat, ist Festnetz-Internet. Man hat sich dafür entschieden, weil „Festnetz“ so solide klingt. Tatsächlich ist das Kabel vielleicht fest, die Verbindung deshalb aber noch lange nicht. Der Kundendienst kann wenig ausrichten, weil sein Vorvorgänger einst vergessen hat, aufzuschreiben, wo das Kabel sich befindet. Ja, im Ernst: Es gibt einen Kasten an der Straße, dann folgen 50 Meter Rätsel, und schließlich ist in der Mauer eine Dose mit wieder einem Kabel drin. Was dazwischen geschicht, weiß niemand.
Man hätte gern das örtliche Drahtlos-Internetz, das über eine Richtfunk-Verbindung hergestellt wird. Das geht leider nicht, weil man zu nahe am Berg ist, der die Richtfunkstation verdeckt. Also nimmt man halt LTE. Hier verbringt man einige lustige Stunden mit dem Setup, weil der Router (von einem deutschen Markenhersteller) nicht nur den Anbieter nicht kennt (der ja auch erst seit 2005 im Geschäft ist), sondern weil auch nirgends in der Anleitung steht, dass man diesfalls Roaming freischalten muss.
Dann hat man endlich eine Verbindung, die aber nur ein Zehntel der verheißenen Bandbreite liefert. Eine SIM-Karte eines anderen Anbieters kommt im selben Netz auf das Zwanzigfache.
Der Kundendienst meint, man könnte schon ein „Technik-Ticket“ eröffnen. Aber man solle doch lieber die SIM-Karte einschicken, zwecks Prüfung. Möglicherweise bekomme man dann „auf Kulanz“ eine neue. Liebes Yesss: Wenn ihr mir eine defekte SIM-Karte verkauft, ich die die dann einschicke und ihr mir dafür eine funktionsfähige liefert, hat das mit Kulanz nichts zu tun.
Also tritt man vom Vertrag zurück und schaut sich anderweitig um. Währenddessen hat der Rasenmäher Rhythmusstörungen, weil das Messer lose sitzt. Man will dieses demontieren, doch dreht sich die Welle mit. Man ruft den Rasenmähermann an. „Ich bin ziemlich sicher, das ist ein Linksgewinde.“
Erstens: Wenn sich die Welle mitdreht, ist es egal, ob links oder rechts.
Zweitens: Es ist ein Rechtsgewinde. Noch nie war der Satz „Was man nicht selber macht, ist nicht gemacht“ so wahr wie heute.
Schönes Wochenende!