Liebe Lesehäschen,
hochverehrte Leserammler, mir sehr teure Leselangohren von hier nicht eigens
angeführter sexueller Orientierung: Es gibt Neues von der Genderfront. Treue Leserinnen erinnern sich vielleicht an die hieramts
seither gern zitierte Dozentin Silvia
Stoller und ihren Beitrag zur Diskussion um die gendergerechte
Sprachnormung. Sie, weder Linguistin noch Typographin, sondern Philosophin, hat
sich im vergangenen März für den Unterstrich als Königsweg stark gemacht, also
z.B. für die „Philosoph_innen“. Dabei
ist sie leider die Antwort darauf schuldig geblieben, wie das im Schriftsatz
oder in gesprochener Sprache adäquat umzusetzen sei.
Nun hat sich das Österreichische Normungsinstitut vernünftigerweise dagegen entschieden, die gendergerechte Sprache zu normieren. Nein, halt: Nicht die „gendergerechte“, vielmehr die „geschlechtersensible“ Sprache bleibt ungenormt. Was in diesem Unterschied steckt, möge eine jede für sich entscheiden und es mir dann am Klavier vorspielen. Warum wird es keine Norm geben? Weil kein „breiter Konsens“ zu erzielen sei. Da muss man den Damen und Herren recht geben.
Nur: Was machen wir jetzt? Ich für mein Teil als angehender Berufsjugendlicher des noch frischen 21. Jahrhunderts täte ja nichts lieber, als für jeden Anlass die geschlechtskorrekte Formulierung parat zu haben. Nicht umsonst lest ihr hier in der Regel (d.h.: wenn ich dran denke) nur die weibliche Form.
Dabei hat mich jedoch schon bisher irritiert, dass die Diskussion sich meist nur um die beiden handelsüblichen biologischen Geschlechter drehte. Und Genders soll es ja noch ein paar mehr geben - Facebook stellt Dutzende zur Auswahl, je nach Quelle irgendwas zwischen 53 und 71. Wie um Himmels willen soll ich dem textlich gerecht werden?
Noch schwieriger wird es infolge der Kluft, die sich zwischen allgemein sprachlicher und individuell gelebter Wirklichkeit auftut. Denn die deutsche Sprache kennt nun einmal nur drei Genera (viele andere haben gleich nur eines). Dafür finden die nicht nur in Substantiven statt, sondern auch in Pronomina wie „sein/ihr“ – Frau Dozentin Stoller, wie gendern wir das mit einem Unterstrich? Und fühlen sich die andern 51–69 (haha) Genders da wirklich adäquat mitgemeint?
Ich fürchte, uns bleibt nur ein Ausweg, wenn wir diese Gendersensibilitäts-Chose wirklich ernst nehmen: Wir müssen uns von Femininum und Maskulinum verabschieden und diese beiden ebenso unzureichenden wie konfliktaffinen grammatischen Zuschreibungen eliminieren, auf dass wir dann endlich in friedlichem und vollständig inklusivem Neutralität formulieren können, wie uns das Schnabel gewachsen ist.
Einzige Alternative, und hiermit schreibe ich ein Forschungsprojekt aus: Die allseits bekannte Rule 34 lehrt, dass es von allem, was ist, auch Pornographie gibt. Wenn die 53-71 Facebook-Genders relevant sind, muss
Nun hat sich das Österreichische Normungsinstitut vernünftigerweise dagegen entschieden, die gendergerechte Sprache zu normieren. Nein, halt: Nicht die „gendergerechte“, vielmehr die „geschlechtersensible“ Sprache bleibt ungenormt. Was in diesem Unterschied steckt, möge eine jede für sich entscheiden und es mir dann am Klavier vorspielen. Warum wird es keine Norm geben? Weil kein „breiter Konsens“ zu erzielen sei. Da muss man den Damen und Herren recht geben.
Nur: Was machen wir jetzt? Ich für mein Teil als angehender Berufsjugendlicher des noch frischen 21. Jahrhunderts täte ja nichts lieber, als für jeden Anlass die geschlechtskorrekte Formulierung parat zu haben. Nicht umsonst lest ihr hier in der Regel (d.h.: wenn ich dran denke) nur die weibliche Form.
Dabei hat mich jedoch schon bisher irritiert, dass die Diskussion sich meist nur um die beiden handelsüblichen biologischen Geschlechter drehte. Und Genders soll es ja noch ein paar mehr geben - Facebook stellt Dutzende zur Auswahl, je nach Quelle irgendwas zwischen 53 und 71. Wie um Himmels willen soll ich dem textlich gerecht werden?
Noch schwieriger wird es infolge der Kluft, die sich zwischen allgemein sprachlicher und individuell gelebter Wirklichkeit auftut. Denn die deutsche Sprache kennt nun einmal nur drei Genera (viele andere haben gleich nur eines). Dafür finden die nicht nur in Substantiven statt, sondern auch in Pronomina wie „sein/ihr“ – Frau Dozentin Stoller, wie gendern wir das mit einem Unterstrich? Und fühlen sich die andern 51–69 (haha) Genders da wirklich adäquat mitgemeint?
Ich fürchte, uns bleibt nur ein Ausweg, wenn wir diese Gendersensibilitäts-Chose wirklich ernst nehmen: Wir müssen uns von Femininum und Maskulinum verabschieden und diese beiden ebenso unzureichenden wie konfliktaffinen grammatischen Zuschreibungen eliminieren, auf dass wir dann endlich in friedlichem und vollständig inklusivem Neutralität formulieren können, wie uns das Schnabel gewachsen ist.
Einzige Alternative, und hiermit schreibe ich ein Forschungsprojekt aus: Die allseits bekannte Rule 34 lehrt, dass es von allem, was ist, auch Pornographie gibt. Wenn die 53-71 Facebook-Genders relevant sind, muss
1. entsprechende
Pornographie aufzufinden sein;
2. diese für den
Konsumenten aufgeschlüsselt sein.
Da lässt sich sicher
alles finden, was man für die adäquate Formulierung geschlechtlicher
Wirklichkeit braucht. Bitte recherchieren und mir mitteilen, ich überreiche im
Gegenzug eine Leberkässemmel. Los geht’s!
Im Übrigen verlange ich, dass nur Jobs mit vollständig ausgefülltem Reinzeichnungskleber die Agentur in Richtung Fulfillment verlassen. Venceremos!
Im Übrigen verlange ich, dass nur Jobs mit vollständig ausgefülltem Reinzeichnungskleber die Agentur in Richtung Fulfillment verlassen. Venceremos!