Als das Internet noch so jung und verwegen war wie wir alle damals (kein Wunder, wir waren unsterblich, bis auf jene Beneidenswerten unter euch, die noch gar nicht geboren waren), schon damals also kursierte online die Geschichte des Mannes, der auszog, um sich selbst ein bisschen zu tasern (wer Hangover nicht gesehen hat: mit einem Elektroschocker zu schocken). Ihr könnt die nicht unwitzigen Details z. B. hier nachlesen, wenn auch unter falscher Flagge, weil dort behauptet wird, das Ganze sei 2017 vorgefallen. Damals durfte die Geschichte wahrscheinlich schon Moped fahren. Spoiler jedenfalls: Es gelingt ohne weiteres, sich selber zu tasern, aber nicht nur ein bisschen.
Apropos Moped: Diese Woche war im Falter eine Story über die jungen Autobegeisterten Wiens zu lesen. Dort gab ein Benzinfan zu Protokoll, die allermeisten unter ihnen handelten verantwortungsvoll. Er selber nehme zwar bisweilen an Rennen auf öffentlichen Straßen teil, aber mit Verstand und nur nachts, wenn keine Kinder unterwegs seien. „Wir gefährden ja keinen“ , so der Vollidiot. Da musste euer Zweckdichter wieder an die Tasergeschichte denken. Weil man natürlich Rennen auf Straßen fahren kann, wo eventuell plötzlich jemand auftaucht, der keine Ahnung hat, dass hier ein Rennen stattfindet. Aber sicher nicht verantwortungsbewusst, mit Verstand oder ohne jemanden zu gefährden.
In diesem Zusammenhang sei auch festgehalten, was das Zweckdichterbalg im ländlichen Führerscheinkurs gelernt hat: So ein Zeltfest plakatiert ist, muss man im Ortsgebiet damit rechnen, dass Saufköpfe auf der Straße herumtaumeln bzw. -liegen. Euer Ergebener kann dies aus Erfahrung bestätigen, wobei es saisonale Häufungen gibt. Unvergesslich bleibt die Begegnung mit einem Nachbarn eines februarlichen Spätnachmittags vor Jahren. Jenem gelang es noch praktisch fehlerfrei, sich auf dem Gehsteig zu halten. Auf die Frage, ob er denn gerade heimgehe, erwiderte er: „Naa, zum Kinderfasching!“
Fährt man einen solchermaßen Bedienten nieder, dann ist man also, entsprechende Plakate vorausgesetzt, selber schuld, und im Fasching vermutlich auch ohne Plakate.
Für den Großraum Wien gilt wohl analog, dass man jederzeit und überall auf Alkoholleichen eingestellt sein muss.
Und was ist mit dem Feedback der Woche? Nix los, meine Teuren, absolut nix los. Kennt ihr das aber, wenn ihr eurem Kind eine Reisetasche gebt und feststellt, dass es für drei davon Gepäck hergerichtet hat? Ich kenne es nicht. Jedoch darf sich kein Texter ein solcher nennen, ehe er nicht ein Briefing erhalten hat, das für eine Seite Broschüre drei Seiten Inhalt vorsieht. Schönes Wochenende!