Verehrte und bewundernswert knackige Lesehäschen, Jugend ist
keine Sünde, und Alter ist kein Verdienst. Geschenkt! Denn wahr ist auch, was
Wolfram Siebeck Nachwuchsköchen mitzugeben pflegte: Sie sind noch jung, aber das wird mit jedem Tag besser. Viele,
denen es diesbezüglich schon ziemlich gut geht, erstaunen gelegentlich ob der
Dinge, die man heute ohne Genierer nicht wissen kann. Deshalb hier einige Punkte,
endlich geklärt:
Zu Weihnachten feiert
die Christenheit Jesu Geburt, zu Ostern
die Auferstehung und zu Pfingsten
das Erscheinen des Heiligen Geistes. Muss man nicht dran glauben, aber hier
herum ist es nicht übertrieben, es zu wissen. Ich glaube zum Beispiel auch
nicht, dass Big Bang Theory eine
sehenswerte Serie ist, aber ich weiß, dass es diese Serie gibt, dass eine der
Hauptfiguren Sheldon heißt und dass Sheldon ein Dummbeutel ist, der unter
echten Physikern keine halbe Stunde überdauern würde.
Die
80er waren nicht cool. Jaja, es gab Metal und NDW. Es gab
aber auch ALF, den Kalten Krieg,
Tschernobyl und extrem ungute Schulterpolster. Und ganz ehrlich: Wie lange kann
man sich zugedröhnte Mattenträger in Stretchhosen anhören, die den Mond
anjeiern und glauben, dass ihnen dafür alle zwei Stunden ein frisches Groupie
zusteht? Eine der großartigsten und traurigsten Pointen in Boogie Nights kommt im Rahmen der Silvesterfeier 1979, als alle
total aus dem Häuschen sind, weil jetzt ganz bestimmt endlich ein richtig
lässiges Jahrzehnt kommt. Jungejunge, ihr süßen Pornomäuse und –mäuseriche,
wenn ihr wüsstet! In Wahrheit waren die 80er das Hangover unter den Jahrzehnten: lustig, wenn man von weitem
zuschaut, aber für die unmittelbar Beteiligten erst schön, als der Schmerz
nachließ.
Und täglich grüßt das Murmeltier ist auch ein Film.
Ich weiß, der Titel schlängelt sich so unwiderstehlich ins Ohr, dass man
glauben könnte, es handelt sich bloß um eine schräge Redewendung. Auch, aber es
ist vor allem ein sehr feiner Film
mit dem wie immer sehr feinen Bill Murray. Kann man sich ruhig anschauen,
gibt’s auf Amazon Video.
Der Lichtschalter für
die Scheinwerfer eines Autos ist irgendwo links. Klar kümmern sich viele Fahrzeuge
heute selber darum, ob die Scheinwerfer leuchten oder nicht. Aber selbst dafür
muss der Schalter auf Auto stehen.
Computerspiele
sind nicht besser, nur weil die Grafik höheren Ansprüchen genügt. Auflösung,
Geschwindigkeit, Brillanz und weißdergeierwasnochalles von zum Beispiel DOAX 3 verhalten sich zu den
entsprechenden Kenndaten von zum Beispiel Day
of the Tentacle wie ein neuer Lamborghini zu einem gebrauchten Maultier,
nachdem dieses sich in Salami verwandelt hat, und da haben wir vom Gainaxing noch gar nicht angefangen. Das
beweist aber nichts gegen die Story und den Witz von DOTT.
Es ist okay, wenn
Läden sonntags zu haben. Wenn sie offen haben, sorgt das nur für Stress.
Erstens sind wir zu unvorhersehbaren Zeiten gezwungen, Zäune zu umwandern wie
Mexikanerinnen mit drei Kindern, die sehnsüchtig auf einen Zimmermädchenjob in
Texas schielen, nur dass diese Zäune nicht den erfolgreicheren vom weniger
erfolgreichen Kapitalismus trennen, sondern zum Beispiel den Rum von der Cola,
die eingelegten Champignons vom Suppengemüse oder die Fischstäbchen von den
Erdäpfeln. Doch damit nicht genug: Der
Petersil ist aus. Jetzt musst du losradeln und schauen, ob es dir gelingt,
eines feiertäglichen Mittwochs in einem der zivilisiertesten Länder der Welt
einen Strauß Suppengewürz aufzustellen. Glück gehabt und was dazugelernt: Das
Gesetz, das den Spar am Hauptbahnhof verpflichtet, am Feiertag um 14:15 Uhr
einen Zaun quer durch den Laden zu errichten, gilt um 14:30 Uhr nicht für den
Spar in Wien-Mitte.
Bittesehr: Lassen wir den Spar einfach wieder geschlossen
wie früher und bestellen in Zukunft Pizza, wie es dem Feiertag gebührt.